Pressemitteilung
Kampf gegen Vorstandsbeschluss zum Verkauf der konzerneigenen Niederlassungen bei Mercedes Benz

Außerordentliche Betriebsversammlung am 7. Februar 2024 | Vorstandspläne sind inakzeptabel und Schlag ins Gesicht der Kolleginnen und Kollegen im Own Retail | Erste Sondierungsgespräche mit Unternehmensleitung werden geführt

7. Februar 20247. 2. 2024


München, 07. Februar 2024

Kampf gegen den Vorstandbeschluss zum Verkauf der konzerneigenen Niederlassungen bei Mercedes Benz

Am 7. Februar 2024 lud der Betriebsrat die Beschäftigten der Mercedes Benz Niederlassung München am Hauptbetrieb in der Arnulfstraße zu einer außerordentlichen Betriebsversammlung ein. Auf dieser emotionalen Betriebsversammlung sprachen die Betriebsräte Robert Ivanovic und Lucas Marchlewitz vor den versammelten Kolleginnen und Kollegen über die jüngste Entscheidung des Vorstands von Mercedes-Benz, die Strukturen des Own Retail zu prüfen und die Niederlassungen möglicherweise zu verkaufen.

In ihrer bewegenden Rede betonten sie die Unzufriedenheit mit der einseitig getroffenen Vorstandsentscheidung, die am 19. Januar 2024 bekannt gegeben wurde und nannten sie "einen Schlag ins Gesicht unserer Kolleginnen und Kollegen im Own Retail". Die Vorstandspläne sind aus Sicht des Betriebsrats „vollkommen inakzeptabel und in keinster Weise nachvollziehbar“. Vor allem, weil die Mitarbeitenden in den letzten Jahren zahlreiche Entbehrungen auf sich genommen und viele Zugeständnisse gemacht und somit ihren Beitrag geleistet haben, um die Profitabilität der Niederlassungen sicherzustellen.

Über die Diskrepanz zwischen den Vorstandsplänen und den Ergebnissen der Niederlassungen, die seit fünf Jahren profitabel sind und seit drei Jahren positiv zum Konzernergebnis beitragen, zeigte sich der Betriebsrat schockiert. Er betonte zudem das Knowhow, den Wert und die Loyalität der eigenen Belegschaft.

Der Betriebsrat kündigte an, sich gegen die Vorstandsentscheidung zu wehren und in den kommenden Gesprächen mit der Unternehmensleitung für den Erhalt der Niederlassungen zu kämpfen. Zugleich wies er aber auch daraufhin, dass man die Augen nicht verschließen dürfe und es als Resultat der Prüfung trotz aller Anstrengungen doch zum Verkauf kommen könne. Dann ginge es vor allem in den Verhandlungen darum, bestmögliche Konditionen für die Beschäftigten zu erkämpfen. Die bestehende Beschäftigungssicherung „ZuSi 2030“, die bis Ende 2029 betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, gebe in den Verhandlungen Rückhalt.

Der Gewerkschaftssekretär der IG Metall Kai Winker ermutigte die Belegschaft sich für Tarifbindung und Erhalt der Mitbestimmungsstrukturen stark zu machen. „Eines muss klar sein – wer die Niederlassungen kaufen will, kauft auch eine starke und organisierte Belegschaft. Die gibt es nur mit Tarifbindung.“

Zudem versicherte der Betriebsrat den Kolleginnen und Kollegen, dass er sich als deren Interessenvertretung in den Gesprächen nicht unter Druck setzen lasse und eine sorgfältige Prüfung aller Optionen vornehmen werde, um die bestmögliche Lösung im Sinne der Belegschaft zu finden.

Abschließend dankten Robert Ivanovic und Lucas Marchlewitz den Anwesenden für ihre Aufmerksamkeit, ihren Zusammenhalt und ihr Vertrauen. Sie betonten, dass die kommenden Zeiten turbulent werden, zeigten sich aber zuversichtlich, dass man gemeinsam die Herausforderung meistern und die besten Ergebnisse für alle erzielen werde.

Für Rückfragen steht Ihnen Kai Winkler: kai.winkler@igmetall.de, +49 170 3341348 zur Verfügung.

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